Kaltenkirchener Turnerschaft bleibt trotz 7:7 Zweiter

Das Regionalliga-Damenteam der KT fertigt einen Tag nach dem Remis beim TSV Schwarzenbek den Kieler TTK mit 8:1 ab und hat wie der Tabellendritte Füchse Berlin 20:8 Punkte auf dem Konto.

Was für ein Start ins Punktspieljahr 2014: Das 7:7 der Tischtennis-Regionalliga-Damenmannschaft der Kaltenkirchener TS beim TSV Schwarzenbek wurde zu einer Achterbahnfahrt der Emotionen.

Beim Zwischenstand von 7:6 wähnten sich die Gäste nach knapp drei Stunden fast schon am Ziel. Die Nummer zwei der KT, Jin-Sook Cords, ging als klare Favoritin ins abschließende Einzel gegen Mädchen-Landesmeisterin Lena Mollwitz, der Auswärtserfolg der Kaltenkirchenerinnen schien nach Stand der Dinge nur noch Formsache zu sein. Doch im fünften Satz nahm das Duell der Generationen zum Entsetzen der Gäste eine überraschende Wende.
Der gebürtigen Südkoreanerin, die sich in ihren zuvor absolvierten Einzeln gegen Olga Adamcic (2:3) und Bianca Dahlke (3:1) ausgepowert hatte, schwanden auf dem ungewohnt weichen Hallenboden zusehends die Kräfte. Cords‘ 33 Jahre jüngere Kontrahentin trumpfte dagegen immer kesser auf und machte im entscheidenden Durchgang nach einem 3:5-Rückstand keinen einzigen Fehler mehr.

Der Sieg der Linkshänderin war indes nicht das einzige überraschende Ergebnis der packenden Regionalliga-Begegnung, die wesentlich mehr als nur zehn Zuschauer verdient gehabt hätte. So musste sich Kaltenkirchens Julia Reble Mollwitz zwar ebenfalls geschlagen geben, sie sorgte dafür aber für zwei nicht eingeplante Zähler gegen Ann Kathrin Gericke (3:2) und Bianca Dahlke (3:1). Reble zeigte keinen Respekt vor der prominenten Gegnerin und demontierte die langjährige KT-Spielerin Dahlke im vierten Satz nach allen Regeln der Tischtenniskunst mit 11:2.

Einen ähnlich spektakulären Auftritt hätte sich auch KT-Mannschaftsführerin Aida Astani-Matthies gegen Schwarzenbeks Nummer eins, Olga Adamcic, gewünscht. Doch die amtierende Landesmeisterin, die am kommenden Wochenende in Tornesch ihren Titel verteidigen möchte, musste kampflos passen. „Ich hatte heftige Rückenschmerzen und konnte mich kaum noch bewegen.“
Mit Blick auf das einen Tag später angesetzte Heimspiel gegen den Kieler TTK gab Astani-Matthies ihr Einzel kampflos ab. „Am nächsten Morgen war dann wieder alles gut, ein warmes Bad und eine leichte Massage haben Wunder gewirkt“, sagte die 35-Jährige, die gleichzeitig ein süßes Geheimnis verriet: „Medikamente durfte ich nicht nehmen, weil ich im vierten Monat schwanger bin.“

In eigener Halle präsentierten sich die Kaltenkirchenerinnen, die mit 20:8 Punkten Tabellenzweiter bleiben, in Glanzform – auch wenn das glatte Endresultat ein wenig über den wahren Spielverlauf hinwegtäuscht. „Die gesamte Partie hat über zwei Stunden gedauert, das ist für ein 8:1 ungewöhnlich lange“, so Aida Astani-Matthies.

Quelle: Hamburger Abendblatt vom 14.01.2014; Autor: Frank Best