Deutsche Hochschulmeisterschaften in Hamburg

Am Wochenende fanden die Deutschen Hochschulmeisterschaften in Hamburg statt. Dort treffen die besten tischtennisspielenden Studenten ihrer Universitäten aufeinander und spielen den Deutschen Meister aus. Mit dabei waren auch Christof und ich im Namen der CAU Kiel und fanden uns schnell wieder in einem extrem hochklassigen Feld.

5 Spieler der 2. Bundesliga, 24 Spieler aus der Regionalliga und 22 Spieler aus der Oberliga hatten in der Herren-Konkurrenz gemeldet und wollten alle um das Treppchen mitmischen. Unter anderem dabei waren der an 1 gesetzte Björn Baum (Nummer 60 in Deutschland), Bruder von Nationalspieler Patrick Baum, Michael Servaty (Nummer 67 in Deutschland) von der DJK Holzbüttgen, Ewgenij Milchin (Nummer 75 in Deutschland) vom SC Buschhausen und Arne Hölter (Nummer 87 in Deutschland) der Reinickendörfer Füchse.

Gespielt wurde am Freitag der Team-Wettbewerb der Herren und Damen. Bei den Herren wird nur eine Endrunde mit 4 Teams gespielt, bei den Damen starten die 2er Mannschaften in Gruppen.

Nach langer, langer Zeit konnte sich die WG Hamburg mal wieder für die Endrunde qualifizieren und rang mit der WG Köln, der WG Bochum und der WG Berlin um den Titel. Im Halbfinale schalteten die Hamburger noch die Kölner aus, mussten sich dann aber den übermächtigen Berlinern im Finale mit 2:6 geschlagen geben.

Der Samstag startete dann mit dem Mixed-Wettbewerb. Christof spielte mit seiner Freundin Gisa zusammen und bekam in der ersten Runde gleich mal ein Hammerlos, denn die Beiden trafen auf den im Einzel an 3 gesetzten Ewgenij Milchin mit seiner Partnerin Swantje Wenkel und gingen erwartungsgemäß dann schnell mit 0:3 vom Tisch.

Anschließend ging es dann gegen 11 Uhr im Einzel los. Meine Gruppe enthielt einen wahren Knüller, denn im letzten Gruppenspiel durfte ich gegen Arne Hölter, der mit zum Favoritenkreis gehörte, spielen. Christof erhielt dagegen sogar eine Setzung und war in seiner Gruppe an 2 gesetzt.

Doch zunächst spielte ich im ersten Gruppenspiel gegen einen Gegner mit langer Noppe, konnte mit 1:0 in Führung gehen und nach dem anschließendem Ausgleich auch wieder mit 2:1. Jedoch reichte es am Ende nicht ganz und ich musste dem Gegner im 5. Satz bei 9:11 zum Sieg gratulieren.

Christof startete dann wenig später sein erstes Spiel und siegte ungefährdet mit 3:0.
In meinem zweiten Einzelspiel zitterte ich mich dann zu einem 3:2 Erfolg, wobei ich den letzten Satz mit 11:2 gewann. Damit war aber klar, dass ein Weiterkommen wohl nicht mehr möglich sein wird, es sei denn ich gewinne gegen Hölter.

Christofs zweite Einzel bestritt er dann gegen Gruppenkopf Lukas Brinkop vom VfL Westercelle aus der Oberliga. Das Spiel war relativ offen, doch Brinkop war zu sicher und konnte extrem harte Konter setzen und somit ging das Spiel 1:3 weg.

Im letzten Spiel meiner Gruppe war es für mich dann eine Ehre gegen Arne Hölter an den Tisch zu dürfen. Zuletzt spielte der noch beim TV 1879 Hilpoltstein in der 2. Bundesliga Süd und schloss die Saison mit einer 10:15 Bilanz Unten ab. Das Spiel konnte ich erstaunlich ausgeglichen gestalten. Den ersten Satz verlor ich zu 7, den Zweiten zu 8, wobei Hölter wahrlich nicht daddelte, sondern das Ganze durchaus ernst nahm. Im dritten Satz führte ich sogar bei 8:6 hatte dann aber zweimal Pech, bzw. Arne das nötige Glück mit Netz und Kante zum 8:8 Ausgleich und der Satz ging dann 9:11 weg. Schade eigentlich, hier wäre vielleicht sogar ein Satzgewinn drin gewesen, trotzdem war es eine super Erfahrung gegen einen solch jungen 2. Ligaspieler zu spielen und es hat total viel Spaß gemacht.

Christof siegte dann im letzten Gruppenspiel mit 3:1 und qualifizierte sich somit also für das Hauptfeld.

Dann starteten die Doppel und in der ersten Runde spielten wir gegen Loth/Streicher. Der eine gemeldet als Verbands- der andere als Oberligaspieler. Wir waren milde gesagt heiß wie Frittenfett und sehr schnell auf Betriebstemperatur und dominierten unsere Gegner 3:1. Dabei holten wir teilweise sensationell Rückstände auf. Im 4. Satz marschierten wir zum Beispiel von 3:7 auf 10:7.

In der zweiten Runde stand uns dann das erste gesetzte Doppel entgegen. Berkenkamp und Lüke spielen Beide in der Regionalliga und uns war klar, dass wir an die Leistungsgrenze gehen müssen, wenn wir hier als Sieger vom Tisch gehen wollen. Das Spiel entwickelte sich wirklich hochklassig und war extrem spannend und letztendlich konnten wir uns tatsächlich mit 3:2 durchsetzen und standen somit verdient im Achtelfinale.

In der Zwischenzeit musste Christof dann im Feld der letzten 128 zu seinem Einzelmatch antreten, dass er leider recht zügig mit 0:3 verlor. Zitat: „Ich kann nicht mehr auf Abwehr spielen, früher hab ich die alle aus der Halle gefeuert.“

Im Doppel trafen wir dann auf bekannte Gesichter: Alexander Oltmann und Simon Moschall aus Hamburg warteten auf uns. Oltmann spielte bei der Meistermannschaft des HSV in der Regionalliga, Moschall schlägt für den TSV Sasel in der Oberliga auf. Wieder war klar, die Schmerzgrenze muss her.

Im ersten Satz ging noch nicht viel zusammen und dieser ging verloren, doch im zweiten Satz waren wir wieder voll da und spielten tierisch, schafften postwendend den Ausgleich. Danach war es ein Spiel auf Messers Schneide. Immer wieder war es Oltmann, der uns sehr clever anspielte, uns oft auf dem falschen Fuß, dem Ellenbogen oder auf den Bauch erwischte. Dafür hatten wir Moschall eigentlich ganz gut unter Kontrolle. Der dritte Satz ging in dieser Folge dann knapp 9:11 weg. Doch wir wollten weiter, wir wollten das Viertelfinale und kämpften um jeden Punkt, doch es sollte wohl einfach nicht sein, denn auch der vierte Satz ging mit 9:11 weg. Schade, ein 5. Satz wäre sicherlich verdient gewesen.

Somit ging das Turnier für uns zu Ende, doch schön war’s. Wieder einmal durften wir feststellen, dass wir ein gutes Doppel darstellen und auch höherklassige Spieler so schlagen können. Im Einzel ist der Weg zur Spitze noch ein weiter, aber es macht tierisch Spaß gegen solche Leute zu spielen und man sollte das viel öfter tun dürfen.
Unser Plan steht fest: Nächstes Jahr wollen wir auch im Team-Wettbewerb mitmischen … 🙂