Zur Erinnerung: Am Ende der Vorrunde belegte die 4. Mannschaft der Kaltenkirchener Turnerschaft mit zwei mageren Punkten aus zwei Unentschieden den letzten Tabellenplatz in der 2. Bezirksliga Süd.
Als Aufsteiger motiviert ins Rennen gegangen, folgte in der ersten Halbserie eine Enttäuschung nach der anderen. Neben einigen unglücklichen Niederlagen waren wir in mehreren Partien ziemlich chancenlos.
Zur Rückrunde musste also etwas geschehen, um den Abstieg noch zu verhindern. Gesagt, getan. Mit Jens Ahlers und Sven Naumann konnten wir zwei spielstarke Mitspieler für das erste Paarkreuz gewinnen, wodurch die Hoffnung auf den Klassenerhalt deutlich stieg.
Gleich im ersten Spieltag wurde der Tabellenzweite SV Westerrade bezwungen und in der Woche darauf der direkte Konkurrent im Abstiegskampf, Hagen Ahrensburg. Am dritten Spieltag kamen wir allerdings auswärts in Siek nicht über ein 5:9 hinaus. Der Dämpfer kam jedoch zur rechten Zeit, denn bis zum letzten Spieltag mussten wir uns dann nur dem Nusser TSV, Tabellenführer und Aufsteiger in die 1. Bezirksliga, geschlagen geben.
Zu verdanken war diese Leistungssteigerung vor allem dem neuen oberen Paarkreuz sowie den deutlich besseren Bilanzen in den Paarkreuzen darunter. In der Rückrunde konnten 60% aller Einzel gewonnen werden (Vorrunde: 30%) und auch die Doppel zeigten sich stark verbessert. Während jedem Sieg in der Hinserie drei Niederlagen gegenüberstanden, konnten wir in der Rückserie die Doppel-Bilanz sogar leicht positiv gestalten.
So reichte es am Ende zu Platz 6 im gesicherten Mittelfeld – einem Ergebnis, mit dem zu Beginn der Rückrunde wohl niemand gerechnet hätte.
Unter dem Strich war es eine spannende Saison mit dem verdienten Klassenerhalt. Legt man nur die Rückrundentabelle zugrunde, stünden wir sogar auf dem Relegationsplatz zur 1. Bezirksliga!
Das werde ich nicht vergessen:
1. Unsere beiden Querfeldein-Fahrten nach Westerrade (Geschendorf) und Nusse.
In Westerrade trafen wir, Oliver, Sven und Jens, erst fünf Minuten vor Spielbeginn ein, nachdem uns Umleitungen und Straßensperrungen zu fast 50 km Umweg zwangen. Zum Teil ging es dabei über enge, einspurige Straßen und unbefestigte Feldwege…
Auf dem Rückweg erwischten wir dann ein dichtes Schneegestöber auf geschlossener Schneedecke. Das hat uns aber den Spaß nicht verdorben und verhungert sind wir auch nicht dank der 24 Stunden geöffneten Lokation mit dem großen gelben „M“ davor.
Der Weg nach Nusse offenbarte noch die Nachwirkungen des Westerrade-Trips in den Einstellungen von Olivers Navigations-App („Autobahnen vermeiden“). Auf kleinen, mit Hecken gesäumten Straßen, an Bauernhöfen vorbei und durch Orte, die vermutlich nur Einheimischen bekannt sind, schafften wir, Oliver (Navigator 1), Sven (Navigator 2) und Jens (Fahrer), es dennoch, pünktlich zum Einspielen in der Halle anzukommen. Die moderne Technik hat eben auch ihre Tücken…
2. „Wettbewerbsverzerrung“ oder Tischtennis kann so grausam sein
Die Ausgangslage in der unteren Tabellenhälfte zu Beginn der Rückrunde war folgende: Siek 5 als Siebter gibt seinen mit Abstand besten Spieler an die darüber liegende Mannschaft ab, Hagen Ahrensburg (9.) verstärkt sich mit einem neuen oberen Paarkreuz, Büchen (8.) und Escheburg (6.) versuchen es mit dem gleichen Personal.
In der Abschlusstabelle reichen Siek zwei Siege gegen Büchen und Kaltenkirchen sowie ein kampfloser Sieg gegen Oldesloe, der für viel Gesprächsstoff sorgte, zum Klassenerhalt. Hagen Ahrensburg schafft es mit nur vier Niederlagen in der Rückrunde zwar auf Platz 8, wird aber möglicherweise dennoch absteigen müssen.
Den „Unabsteigbaren“ aus Escheburg gelingt zwar am letzten Spieltag ein glückliches Unentschieden in Kaltenkirchen, sie werden aber aufgrund des schlechteren Spielverhältnisses schlussendlich auf den direkten Abstiegsplatz 9 durchgereicht. Büchen war mit nur einem Sieg in der Rückrunde als Zehnter nicht mehr zu retten.
Diese Konstellation hat vermutlich niemand vorhergesehen, was einmal mehr beweist, dass im Tischtennis alles möglich ist…