Die ruhigen Zeiten in Kaltenkirchen sind vorbei

Es gibt erhebliche personelle Veränderungen in den Tischtennis-Leistungsmannschaften der Kaltenkirchener TS. Der Verein zieht ein Damenteam aus der Verbandsoberliga zurück…

Eine gefühlte Ewigkeit eilte der Tischtennisabteilung der Kaltenkirchener Turnerschaft der Ruf voraus, ein Hort der Kontinuität zu sein. Die Mannschaftsaufstellungen waren jahrelang wie in Stein gemeißelt, der Verlust von Leistungsträgern die absolute Ausnahme. Doch die ruhigen Zeiten sind vorbei. In der Saison 2014/2015, das ist schon eine Woche vor dem Ende der Wechselfrist klar, wird es in den Erwachsenen-Leistungsteams der KT erhebliche personelle Umwälzungen geben.

Zunächst das Positive: Die erste Damencrew der Kaltenkirchener TS wird auch in der kommenden Saison in der Regionalliga Nord antreten. Die Routiniers Katalin Jedtke, 38, und Jin-Sook Cords, 51, bilden dabei erneut das obere Paarkreuz. Dann allerdings beginnen auch schon die Probleme: Aida Astani-Matthies steht zwar weiterhin im Aufgebot, erwartet aber im Juli ihr erstes Kind und wird demzufolge wohl in der Hinrunde ausfallen. Und die hoffnungsvolle Nachwuchsspielerin Julia Reble, 16, die vor einem Jahr vom TSB Flensburg zur KT gekommen war, steht wegen einer langwierigen Erkrankung überhaupt nicht mehr zur Verfügung.

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Mangels Neuzugängen wird nach Stand der Dinge die 22 Jahre alte Kristin Nissen notgedrungen als neue Nummer vier gemeldet; sie hat bei ihren bisherigen Einsätzen in der dritthöchsten deutschen Klasse indes nur zwei von 13 Einzeln gewonnen. Bis Astani-Matthies wieder einsatzbereit ist, wird in den Regionalliga-Partien die erforderliche vierte Akteurin aus dem Kader der zweiten Mannschaft rekrutiert.
Diese ist nahezu komplett neu zusammengestellt worden und hat mit dem Team, das in der abgelaufenen Verbandsoberliga-Serie Meister geworden ist, dann aber auf den Aufstieg verzichtete, kaum noch etwas gemeinsam. Victoria Lauenroth, Miriam Holm (beide zum Wandsbeker TB 1861), Angela Engel (SV Nettelnburg/Allermöhe) und Julia Ludwig (unbekannt) schlagen künftig in anderen Vereinen auf.
Für sie werden Anja Dallmeier-Tießen, Ina Molatta, Stefanie Goer, Luca Marie Kabel, Kristin Esins und Britta Lübcke, die nach einer Kreuzband-Operation allerdings noch mehrere Monate pausieren muss, mit vereinten Kräften in die Bresche springen. Nicht mehr mit dabei ist Susanne Rahn-Marx, die künftig bei den Herren des SV Preußen Reinfeld um Bezirksliga-Punkte schmettert.

Die dritte Damenmannschaft der Kaltenkirchener TS ist wegen der angespannten Personalsituation aus der Verbandsoberliga zurückgezogen worden und startet mit Astrid Kabel, Svenja und Cathrin Lebro, Antonia Karsten, Alena Cords, Kim Schöning und Sandra Walter nun in der Landesliga Süd.

Im Gegensatz zu den Damen sind die Veränderungen in der ersten Herrenmannschaft, die nach einem dramatischen Fernduell mit dem Bramfelder SV aus der Verbandoberliga Nord in die Verbandsliga Schleswig-Holstein abgestiegen ist, nicht ganz so gravierend.
Zwar werden Michael Dinse und Mathias Haisch den Club schweren Herzens verlassen. Die beiden Mecklenburger, die zu jedem Punktspiel aus der Hansestadt anreisen mussten, haben sich ihrem Heimatverein TSV Rostock Süd angeschlossen. Dinse: „Der Wechsel war für mich nach elf Jahren bei der KT ein schmerzlicher Schritt. Aber der zeitliche Aufwand ist für mich unverhältnismäßig hoch. Und so gut, dass ich alle Gegner weghaue, bin ich ja auch nicht mehr.“
Dafür haben der von diversen schleswig-holsteinischen Vereinen umworbene Christof Brüning, Alexander Huck, Thomas Matthies, Sebastian Kossen und Bent Holm für ein weiteres Jahr in Kaltenkirchen zugesagt. An Position sechs wird Frank Meyer gemeldet, der nach einem einjährigen Intermezzo in der Landesliga Süd die erste Mannschaft komplettiert.
Die KT gehört mit diesem Kader zweifellos zum Kreis der Meisterschaftsaspiranten. Meyer: „Der Abstieg war extrem bitter, wir wollen so schnell wie möglich zurück in die Verbandsoberliga.“

Quelle: Hamburger Abendblatt vom 24.05.2014; Autor: Frank Best