Tischtennisdamen der Kaltenkirchener TS können wohl nur in der 2. Bundesliga bleiben, wenn andere Clubs ihre Mannschaften zurückziehen
Aida Astani-Matthies nahm nach der 1:6-Packung des Zweitliga-Tischtennis-Damenteams der Kaltenkirchener TS gegen den TuS Uentrop kein Blatt vor den Mund. „Das war gar nix“, sagte die Norddeutsche Meisterin im Damen-Einzel, „irgendwie ist das Match komplett an uns vorbeigelaufen. Da fehlten Biss und Fortune.“ Einzige Ausnahme war der 11:5, 11:9, 11:5-Einzelerfolg von Spitzenspielerin Katalin Jedtke gegen Nadine Sillus.
Die sportliche Gesamtsituation der KT-Mannschaft wollte Astani-Matthies, die am Wochenende zusammen mit ihren Teamkolleginnen Bianca Dahlke und Meike Müller bei der DM in Bamberg startet, ebenfalls nicht schönreden. „Keine Frage, es sieht im Abstiegskampf nicht gut für uns aus. Wir sind das Schlusslicht, haben fünf Punkte Rückstand auf den rettenden achten Platz. Es ist fast unmöglich, diese Lücke noch zu schließen.“
Es gibt allerdings einen Strohhalm, an den sich die Kaltenkirchener TS klammert – auch wenn dieser nur hauchdünn ist. „Wir dürfen nicht Letzter werden, müssen deshalb unbedingt das Kellerduell am 17. März gegen den TV Kupferdreh gewinnen.“
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Als Neunter, so die Hoffnung der KT-Verantwortlichen, könnte die Damencrew möglicherweise vom Rückzug diverser Bundesliga- oder Zweitliga-Clubs profitieren und als Nachrücker in der zweithöchsten deutschen Klasse bleiben – angesichts zahlreicher Abmeldungen in den vergangenen Jahren ein durchaus denkbares Szenario.
Um aber überhaupt eine konkurrenzfähige Mannschaft aufbieten zu können, muss in den kommenden Tagen zunächst geklärt werden, welche Aktiven in der kommenden Saison überhaupt zur Verfügung stehen. Katalin Jedtke, die zu den Punktspielen aus Berlin anreist, hatte im Dezember 2012 ein erstes Zeichen gesetzt und dem früheren Leistungssportkoordinator Michael Molatta zugesagt, auch in der Serie 2013/2014 für die Kaltenkirchener TS aufzuschlagen. Alle anderen Personalien sind noch offen.
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Keinesfalls rosig ist auch die Lage der Oberliga-Tischtennisdamen der KT. Das zweite Team feierte zwar einen wichtigen 8:6-Auswärtserfolg beim Niendorfer TSV, schwebt als Tabellenachter mit 9:17 Punkten aber trotzdem in Abstiegsgefahr. Angela Engel und Miriam Holm waren in ihren Einzeln zweimal erfolgreich, hinzu kamen Zähler von Victoria Lauenroth, Maria Gorbunova sowie der Doppel Engel/Gorbunova und Holm/Lauenroth.
Hoffnungslos abgeschlagen scheint schon jetzt die dritte Mannschaft zu sein. Das Schlusslicht (3:25 Punkte) musste sich Spitzenreiter VfL Kellinghusen mit 1:8 geschlagen geben. Anja Dallmeier-Tießen verhinderte mit ihrem 16:18, 11:2, 11:6, 11:2-Erfolg gegen Silvia Sendrovska eine „Nullnummer“.
Weiterhin im Formhoch befindet sich dagegen die Verbandsliga-Herrencrew der Kaltenkirchener TS. Ohne Sebastian Kossen (doppelter Wadenbeinbruch), dafür aber mit dem Polen Tomasz Struginski, setzte sich der Tabellenzweite (22:6 Zähler) zunächst mit 9:4 beim SC Mittelpunkt Nortorf durch und fertigte einen Tag später den SV Siek III in eigener Halle mit 9:2 ab.
„Zwei Pflichtsiege“, sagte Mannschaftskapitän Frank Meyer, „wir haben uns erfolgreich für die beiden 7:9-Niederlagen in der Hinrunde revanchiert.“
Quelle: Hamburger Abendblatt vom 28.02.2013; Autor: Frank Best, Foto: Thomas Maibom